Das ist das Ergebnis der Bürgerschaftssitzung vom 09.11.2016 - wieder einmal eine Entscheidung vertagt. Das scheint schon Methode zu sein. Aber hoffen wir alle, dass im Dezember der Beschluss zu einem Bürgerentscheid gefaßt wird.

Meinungsäußerungen Rostocker Persönlichkeiten zur Thematik Rostocker Stadthafen
vor der Bürgerschaftssitzung am 09.11.2016, unter anderem zu einem weiteren Beschlußversuch über den Standort des Maritim Touristischen Zentrums

Standpunkt Guido Zöllick,
General Manager Hotel NEPTUN Warnemünde:

Die weitere touristische Entwicklung und das erlebbar machen der maritimen Geschichte unserer Stadt passen im Herzen der Hansestadt, am Stadthafen, hervorragend zusammen. Eine konzeptionelle und nachhaltige Entwicklung dieses wichtigen Stadtbereiches erhöht nicht nur die Lebensqualität der Einwohner sondern auch die Attraktivität für Besucher erheblich. Dabei sollten an dieser Stelle alle Exponate der maritimen Geschichte unserer Stadt gebündelt werden und so eine höchstmögliche Qualität angestrebt werden.

Guido Zöllick General Manager

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Standpunkt Alexander Gatzka,
Geschäftsführer PMR Projektmanagement Rostock

Eine Entwicklung des Stadthafens in Rostock, insbesondere eine touristische, ist seit Jahren längst überfällig. Das die Rostocker seit über 25 Jahren auf einen Schotterparkplatz schauen ist schon lange nicht mehr zumutbar, weder für die Rostocker noch für Gäste unserer Stadt. Der Stadthafen muss für die Einwohner dieser Stadt und die Touristen entwickelt werden, wie es uns genügend Städte im Ostseeraum vormachen. Dieses Projekt gehört auf der Prioritätenliste der Stadtverwaltung und der Bürgerschaft nach ganz oben!

Alexander Gatzka Geschäftsführer
PMR Projektmanagement Rostock
Am Strande 2b "Brücke 7", 18055 Rostock

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Standpunkt Frank Martens,
Direktor Ringhotel Warnemünder Hof,
Vorstandsvorsitzender Tourismusverein der Hansestadt Rostock und Warnemünde e.V.

Die umfangreichen Gästebefragungen im Rahmen der Erstellung der Tourismuskonzeption der Hansestadt Rostock hatten ergeben, dass ein Hauptreisegrund das maritime Erleben in der Region Rostock ist. Ein Ausbau des Stadthafens zur maritimen Meile würde daher die Attraktivität der Region Rostock sowohl für die Einwohner aber insbesondere für die Gäste der Stadt saisonunabhängig deutlich und nachhaltig steigern.
Da solche Investitionen nur durch touristische Besucher und Tagesgäste finanziell erfolgreich sein können, ist dafür zwingend ein Standort in Lauflage der bereits bestehenden touristischen Attraktionen notwendig. Der Tourismusverein unterstützt daher das Projekt einer maritimen Meile im Stadthafen ausdrücklich.

Tourismusverein der Hansestadt Rostock und Warnemünde e.V.
Frank Martens
Vorstandsvorsitzender
Ringhotel Warnemünder Hof Frank Martens

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Standpunkt Juri Schlünz, FC Hansa-Urgestein
Genug der Diskussionen und des Streits!
Rostock muss seine maritime Kultur zeitgemäß für möglichst viele Besucher erlebbar machen. Der Stadthafen ist dafür der beste Standort.
Ich fände es toll, wenn auch an Angebote für Spiel, Sport und Fitness für Groß und Klein
gedacht würde.
Juri Schlünz

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Standpunkt Hans-Georg Sichtling,
Rostocker Segelverein Citybootshafen e.V. Rostock
Mit großem Interesse haben wir die Diskussionen um die Entwicklung der "Maritimen Meile" im Stadthafen in der Ostseezeitung verfolgt.
Der RSC 92 unterstützt den vom Maritimen Rat vorgelegten Entwurf vollumfänglich. Wir als Segelverein vermissen seit Jahren die Entwicklung des Stadthafens, um das maritimen Erbe zu erhalten. Die vorhandenen Einzelstücke, wie beispielsweise die Kräne und historischen Schiffe erfordern dringend die Einbindung in ein ganzheitliches Konzept, wie es in andern Hafenstädten zu erleben ist. Auch erfordert die jetzige Situation im Stadthafen bzgl. des Grillens und Spielens eine nachhaltige Veränderung. Für die Besucher und für die im Stadthafen ansässigen Unternehmen zeigt sich in den Morgenstunden ein nicht hinnehmbarer Zustand, der auch durch den Hafenvogt keine spürbare Verbesserung gebracht hat.
Die von einigen Politikern der Stadt Rostock geforderte Anbindung der Maritimen Meile an den IGA-Park in Schmarl, erachten wir als nicht sinnvoll. Hier sollte das vorhandene Konzept für den IGA-Park endlich umgesetzt werden. Der RSC 92 hält die Anbindung der Maritimen Meile an den historischen Stadtkern von Rostock für sinnvoll, da somit ein Besuchermagnet entstehen kann, der eine intensive Nutzung der vom Maritimen Rat geplanten Investitionen sichern wird.
Hans-Georg Sichtling
Rostocker Segelverein Citybootshafen eV. Rostock

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Standpunkt Roland Pallutz, Geschäftsführer Reederei Laeisz
Für mich steht außer Frage, dass das maritime Erlebniszentrum Rostocks seinen Platz nur im Stadthafen haben kann. Ich bin fest davon überzeugt, dass dieses Areal ein riesiges Entwicklungspotential hat. Besonders in den Sommermonaten wird deutlich, über welch große Anziehungskraft diese Gebiet verfügt. Insofern halte ich den vom Maritimen Rat getroffenen Ansatz für richtig und würde mir wünschen, dass schnellstmöglich mit einer Umsetzung der vorgeschlagenen Konzepte begonnen wird.
Roland Pallutz
Geschäftsführer Reederei Laeisz

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Standpunkt Alexander Winter,
Geschäftsführer arcona Management GmbH
Die weitere Entwicklung des Rostocker Stadthafens muss nunmehr in den Fokus der Stadtentwicklung gerückt werden. Es ist nicht nachvollziehbar, dass nach über 25 Jahren deutscher Einheit und kurz vor unserem Stadtgeburtstag dieser zentrale Ort noch immer wie ein gewaltiger Parkplatz anmutet. Die Warnow mit ihren Ufern als das verbindende Element der Stadt muss sowohl touristisch, aber auch für uns Rostocker erlebbarer werden. Dies muss seinen Ausgangspunkt im Stadthafen haben. Der Entwurf zur Maritime Meile mit dem maritim-touristischen Erlebniszentrum setzt sich ganzheitlich mit den Entwicklungschancen des Stadthafens auseinander und sollte in meinen Augen schnellstmöglich realisiert werden.
Alexander Winter
Geschäftsführer arcona Management GmbH

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Standpunkt Rene Geschke,
Pressezentrum/Printzentrum GmbH
Nicht nur als Vorstandsvorsitzender des Citykreises, sondern auch als Rostocker und Kaufmann dieser Stadt wünsche ich mir schon lange eine adäquate Entwicklung unserer Stadt hin zum Wasser.
Es ist längst überfällig das wüste Gebiet entlang der Warnow gegenüber von Gehlsdorf vernünftig kulturell, wirtschaftlich und gesellschaftlich zu entwickeln.
Rene Geschke Pressezentrum/Printzentrum GmbH
Standpunkt Andreas Zachhuber, Sportmanagement Andreas Zach huber
Der Rostocker Stadthafen muss zu einem maritim-touristischen Zentrum entwickelt werden. Das wäre ein weiterer Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen in unserer wunderschönen Hansestadt Rostock.
Sportmanagement Andreas Zach huber
Standpunkt Dieter Osterthun, Geschäftsführer PORTOLAlRostocker Hof
Es wäre für die Maritime Meile sehr wichtig, dass sie in der Nähe der Innenstadt errichtet wird. Dadurch ist die Erreichbarkeit für viele Stadtbesucher fußläufig möglich.
Der Standort ist eben auch für Museen außerordentlich wichtig. Eine Verbindung für Fußgänger zum Stadthafen ist mit einer attraktiver Überquerung der L 22 ( 105 ) kostengünstig möglich!
Dieter Osterthun
Geschäftsführer PORTOLAlRostocker Hof

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Standpunkt Torsten Klement,
Geschäftsführung EIKBOOM
als Hansestadt ist es für mich selbstverständlich, dass wir der maritimen Kultur traditionell verpflichtet sind. Diese Meile muss nachhaltig belebt werden. Neben gastronomischen Einrichtungen wünsche ich mir auch begrünte Oasen und einen Spielplatz, damit die "Kleinen" Schiffe gucken können.
Björn Klement

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Standpunkt Dr.-lng. Haie-Jann Krause,
Architekt Bereichsleitung Komplexe Gebäudeplanung
Die Hansestadt Rostock bietet mit dem Wasser in zentraler Innenstadtlage viele Standortvorteile. Der Maritime Rat verfolgt das Ziel der Aufwertung des Stadthafens und der ufernahen Bereiche.
Inros Lackner beteiligt sich an diesem ehrenamtlichen Engagement und erarbeitete Entwürfe
für ein Maritimes-Touristisches Zentrum. Der neue Mittelpunkt scheint über dem Stadthafen, Ufer und Wasser zu schweben. Mit viel Glas und Licht wirkt das Gebäude sehr leicht.
Inros Lackner verbindet eine lange Tradition mit der Hansestadt. Wir nehmen unsere Verantwortung gern wahr. Mit dem Engagement unterstützen wir den Maritimen Rat und unsere Heimatstadt in der Ideenfindung und Konkretisierung des Gesamtvorhabens.
Dr.-Ing. Haie-Jann Krause Architekt

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Standpunkt Jens Rademacher,
Hauptgeschäftsführer der IHK zu Rostock
Die Idee einer Maritimen Meile und die Einbindung eines Maritimen-Touristischen Zentrums ist ein wichtiger Diskussionsbeitrag zur Entwicklung des Rostocker Stadthafens.
In den vergangenen 26 Jahren ist insbesondere die Fläche um den Christinenhafen nur unzureichend entwickelt worden. Der Rostocker Stadthafen bietet jedoch gerade an dieser Stelle erhebliche Potenziale und Chancen für die gesamte Stadtentwicklung. Diese müssen zeitnah gehoben werden. An dieser Stelle maritime Attraktionen zu schaffen, die als Tourismusmagnet wirken, ist auch wirtschaftspolitisch von Bedeutung.
Jens Rademacher
Hauptgeschäftsführer der IHK zu Rostock

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Standpunkt Manuela Balan,
Geschäftsführerin Unternehmerverband RostockMittleres Mecklenburg­
Viele unserer Mitgliedsunternehmen haben kein Verständnis für die zögerliche Haltung der Stadt hinsichtlich der "Maritimen Meile".
Ein attraktives Umfeld- nicht nur für die Touristen, sondern insbesondere auch für die Bürger dieser Stadt- ist ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht um gute Fachkräfte zu werben.
Manuela Balan
Geschäftsführerin Unternehmerverband Rostock-Mittleres Mecklenburg

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Standpunkt Prof. Dr. Karl-Heinz Breitzmann
Kürzlich habe ich wieder einmal einen Spaziergang durch den gesamten Stadthafen genossen. Vom Matrosendenkmal, das hoffentlich bald saniert und umgestaltet wird, bis zum Seglerhafen gibt es viel zu sehen. Dann aber kommt der große Parkplatz mit Wasserblick. Genau hier liegt das Entwicklungspotential, um mit einem maritimen Erlebniszentrum mit oder auch ohne Traditionsschiff einen attraktiven Anziehungspunkt für Rostocker und Touristen zu entwickeln. Die Grundkonzeption dafür liegt seit längerem vor. Man kann nur hoffen, dass die Bürgerschaft bald zu einer positiven Entscheidung findet.
Prof. Dr, Karl-Heinz Breitzmann
Gründer und ehern. geschäftsführender Direktor Ostseeinstituts für Marketing, Verkehr und
Tourismus an der Universität Rostock

 

Rostock,8.11.2016

 

Nachfolgend werden uns vorliegende Kommentare und Zuschriften zum Thema "Maritime Meile im Stadthafen Rostock" und insbesondere zu dem auf diesen Webseiten veröffentlichten Abschlussbericht der Projektgruppe zu diesem Thema veröffentlicht. Der Inhalt gibt die Ansicht der Einsender wieder, die mit der Meinung des Maritimen Rates nicht unbedingt übereinstimmt.

 

Der nachfolgend veröffentlichte Brief des Maritimen Rates an die Fraktionen der Rostocker Bürgerschaft war der letzte Versuch vor der Bürgerschaftssitzung am 02. Dezember 2015, die Abgeordneten bei der Abstimmung über die Entwicklung einer Maritimen Meile im Stadthafen Rostock zu einem Konsens zu ermuntern:

Sehr geehrte Fraktionsvorsitzende,
nachfolgend übersenden wir Ihnen ein Schreiben an die Rostocker Bürgerschaft mit der Bitte um Kenntnisnahme und Weiterleitung an Ihre Fraktionsmitglieder.

Sehr geehrte Mitglieder der Rostocker Bürgerschaft,
Wir haben in den vergangenen Wochen die Möglichkeit in den Fraktionen genutzt, die wesentlichen Aspekte des Abschlussberichtes der gemeinsamen Projektgruppe „Maritime Meile im Stadthafen Rostock" nochmals persönlich darzulegen und zu erörtern.
Danke für Ihre Anmerkungen, Hinweise und Kritiken zu dem einen oder anderen Punkt des Berichtes. Wir betrachten den Abschlussbericht nicht als unveränderbares Dogma. Er ist eine Arbeitsgrundlage mit Vorschlägen und Anregungen, die von nahezu allen maritim interessierten Vereinen unserer Stadt, den Teilnehmern der Projektgruppe und der Rostocker Bevölkerung eingebracht wurden. Alle eint das Ziel, unsere Heimatstadt unter Nutzung ihrer maritimen Kultur und Wahrung ihrer maritimen Geschichte noch attraktiver, lebenswerter und zukunftsfähiger zu machen.
In den Diskussionen in den Fraktionen, aber auch in den Ausschusssitzungen der Bürgerschaft, an denen wir teilgenommen haben, war festzustellen, dass es einen breiten Konsens zur prinzipiellen Entwicklung des Stadthafens gibt. Bezüglich der Errichtung eines Maritim-Touristischen-Zentrums im Stadthafen wurden ausgehend von den nicht abschließend vorliegenden Ergebnissen der Projektgruppentätigkeit zur Entwicklung des IGA-Parks Bedenken, Befindlichkeiten, auch Unverständnis sowie Ablehnung von alternativen Lösungen, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, deutlich.
Der Vorschlag der Projektgruppe "Maritime Meile" sieht nicht vor, ein Museum im Stadthafen zu schaffen. Vielmehr geht es darum, ein Maritimes Erlebniszentrum als touristisches Highlight von überregionaler Bedeutung zu entwickeln. Dabei spielt der Standort Stadthafen eine bedeutende Rolle. In Kenntnis dieser Situation, bitten wir Sie, die von der Stadtverwaltung eingereichte und am 2.12.2015 auf der Tagesordnung der Bürgerschaft stehende Beschlussvorlage auf der Grundlage der durch den Ortsbeirat Stadtmitte vorgenommenen Änderungen zu behandeln. Dem folgend sollte die Verwaltung mit der Prüfung der Vorschläge der maritimen Vereine, der Projektgruppe und interessierten Bürger zur Ausgestaltung des gesamten Meilenbereiches (Abschlussbericht Pkt. 2.3 – ohne Maritim-Touristisches-Zentrum) auf prinzipielle Umsetzbarkeit und kurzfristige Realisierbarkeit sowie mit deren planerischen Vorbereitung beauftragt werden.
Damit würden die Voraussetzungen geschaffen, um der 1½-jährigen Initiativarbeit vieler Bürger dieser Stadt Taten folgen zu lassen und deren ehrenamtliches Engagement sichtbar Sinn zu verleihen. Hinsichtlich der Entwicklungskonzepte „IGA-Park/maritimer Teil" und „Maritim-Touristisches-Zentrum" sollten beide Lösungsansätze vergleichbar und zeitnah aufbereitet werden. Vielleicht könnte auf dieser Grundlage sogar eine gemeinsame Projektgruppe, entsprechend der konkreten Bedingungen und Möglichkeiten Rostocks, beide Standorte berücksichtigende Vorschläge der Bürgerschaft zur Entscheidung vorlegen.
Der Maritime Rat Rostock bietet seine konstruktive Mitarbeit im Interesse einer nachhaltigen, die vorhandenen Potentiale und Chancen nutzende Entwicklung unserer Stadt an. Unsere Bürgerinitiative, in der sich nunmehr 32 Vereine und Unternehmen Rostocks ehrenamtlich aktiv engagieren, will bewegen, gestalten und vorantreiben. Dies gilt es zu nutzen, um im Sinne unserer Stadtgesellschaft positive Zeichen gelebter Demokratie zu setzen.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Joachim Hasse
Maritimer Rat Rostock

Aber auch das war vergebens. Wieder einmal hat es die Rostocker Bürgerschaft nicht geschafft, sich zur Maritimen Geschichte, zur Bewahrung des maritimen Erbes und zu einem Vorhaben mit nachhaltiger Wirkung für Einheimische und Touristen zu bekennen. Mehr als enttäuscht haben die Teilnehmer des Maritimen Rates nach dem einstimmigen Beschluss zur Verschiebung dieses Tagesordnungspunktes die Bürgerschaftssitzung verlassen. Wann wird den Damen und Herren Abgeordneten bewusst, dass die Entwicklung der Hansestadt Rostock über Jahrhunderte bis zum heutigen Tag wesentlich durch Seeschifffahrt, Fischfang und Schiffbau geprägt wurde und sie eine große Verantwortung für die Bewahrung dieser Geschichte haben.

Wie sagte einst Johann Wolfgang von Goethe ?
"Ein Volk, das seine Vergangenheit nicht ehrt, hat keine Zukunft"

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IHK zur Maritimen Meile

 

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VKS-Logo
Stellungnahme des VKS-Vorstandes
zum
Abschlussbericht der Projektgruppe
"Maritime Meile im Stadthafen Rostock"
26.11.2015

Der Vorstand des VKS befürwortet nach eingehender Diskussion uneingeschränkt die Schwerpunkte des Abschlussberichts zur Gestaltung der Maritimen Meile und des Maritim-Technischen Zentrums.

Wir betrachten diese Arbeit - in der Qualität eines sehr weit gehenden Gutachtens - als solide Grundlage für alle, denen die maritime Entwicklung der Hansestadt Rostock und der Erhalt unseres maritimen Erbes am Herzen liegen.

Der Bericht ist eine exzellente Grundlage für qualifizierte und hoffentlich auch in diesem Sinn weiterführende Entscheidungen der Bürgerschaft und Stadtvertreter.

Das Verbringen in den und die Konzentration aller Objekte im Stadthafen würde ohne jeden Zweifel die Attraktivität der Hansestadt Rostock mit einem maritim geprägten Zentrum nachhaltig positiv beeinflussen und findet die volle Unterstützung des Vereins der Kapitäne und Schiffsoffiziere e.V., Rostock.

Es steht außer Frage, dass bereits jetzt sehr gutes Potenzial vorhanden ist, die „Ausstellungskonzeption grundlegend zu modernisieren und zu erweitern“.

Wie im Bericht aufgeführt, sind

Themen, diesem Anspruch „mit Dauer- bzw. Wechselausstellungen“ und „Objekten aus den Depots“ gerecht zu werden.

Es bleibt zu hoffen, dass die Arbeit der Projektgruppe die ihr gebührende Wertschätzung durch die Bürgerschaft erfährt und es vor allem gelingt, die finanziellen Mittel für die Gestaltung des geplanten „Maritim-Technischen Zentrums“ aufzubringen.

Unser Verein wird zur Schaffung der ins Auge gefassten „maritimen Bibliothek“ seine Mitglieder ansprechen, in ihrem Eigentum befindliche Literatur, Seekarten und weiteres Material zur Verfügung zu stellen.

Bis zur Verlegung der Objekte in den Stadthafen, werden wir unsere Web-Seite nutzen und mit entsprechendem Bildmaterial standortneutral auf das Traditionsschiff – besser das „größte deutsche schwimmende Schiffbau-Museum“ aufmerksam machen.

Unsere Mitglieder stehen gern für konkrete Aufgaben zur Verfügung.

Kapitän Wolf-Viktor von Pressentin
Vorsitzender

In „…“: Zitate aus dem Abschlussbericht der Projektgruppe

 

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Dieser Beitrag ist der Nachdruck einer von Kapitän Hans-Hermann Diestel am 30.06.2015 an Kollegen und an Mitglieder des Maritimen Rates geschickt hat:

Liebe Freunde,
es bieten sich einige Bemerkungen zur Bewahrung des Maritimen Erbes in Rostock und Antwerpen an.

Es ist äußerst erholsam, wenn man für ein paar Tage die mecklenburgische Provinz hinter sich lässt. Sowie man aber zurück ist, wird man sofort wieder von den alten Problemen (siehe Stellungnahme VKS) eingeholt.

Ich kann mich nicht erinnern, dass nach 1990 in Rostock ein besseres Papier, als das von Professor Breitzmann und Hans-Joachim Hasse zum "Maritimen Zentrum/Maritimen Meile" vorgestellte, jemals vorgelegt worden wäre. Erfreulich ist die weitgehende Zustimmung zu diesen Vorschlägen, wenn auch unverändert einige Kurzsichtige dies offensichtlich nicht erkennen können. Der Spruch "Nautiker haben Weitsicht" gilt wohl nicht mehr für alle.

Deprimierend ist sowohl dies als auch die Beobachtung, das in den letzten Jahrzehnten in verschiedenen Hafenstädten, entsprechend ihrem wirtschaftlichen Potential, für die Bewahrung des maritimen Erbes sehr viel geleistet wurde. In Rostock begnügt man sich ja damit, das einzige Schiff, dass die Traditionen der maritimen Wirtschaft Rostocks und darüber hinaus eindrucksvoll repräsentiert, im Niemandsland abzulegen und vor sich hingammeln zu lassen.

Das wurde mir wieder einmal schmerzlich bewusst, als ich vor ein paar Tagen Antwerpen besucht habe. Die Flamen scheinen den Spruch "nicht klecker sondern klotzen", verinnerlicht zu haben. Das neue MAS (MUSEUM AAN DE STROOM) wurde mit einer außergewöhnlichen Konzeption in einem auffälligen Gebäude untergebracht. Integriert in das MAS wurde das vorher im Steen beheimatete Maritime Museum, das Ethnographische Museum, das Folklore Museum sowie Kunstsammlungen.
Seinen Platz hat es im Distrikt "Het Eilandje" zwischen dem Bonaparte und dem Willem Dock gefunden., wobei das Bonaparte Dock als Museumshafen dient. In ihm befinden sich zur Zeit das West Hinder Feuerschiff, ein alter Schwimmkran und ein als "Rheinschifffahrts-Museum" dienendes Binnenschiff. Dort, wo jetzt das MAS steht, befand sich einmal der Hanzestedenplaats mit dem imposanten Hanse Haus. Am MAS, aber im Willem Dock, lag die touristisch genutzte Bark MARJORIE, die während meines Besuches ablegte.
Nur wenige Meter vom MAS hat die Stadt Antwerpen drei alte Schuppen der Red Star Line gekauft und in ihnen ein der Reederei und der europäischen Auswanderung gewidmetes Museum geschaffen.
Der Steen ist ausgeräumt und wartet auf eine neue sinnvolle Aufgabe. Keine Lösung scheint man bisher für die am Steen in den alten Schuppen des Scheldekais gelagerten Boote gefunden zu haben. Antwerpen bestätigt mit seinen Aktivitäten, dass es die von mir in meiner Dokumentation genannten Voraussetzungen für erfolgreiche maritimem Museen in der Welt erkannt und berücksichtigt hat.

Die vom VKS vorgelegte Stellungnahme ist nicht nachvollziehbar, weil sie fernab jeder Realität ist. Rostock war bisher noch nicht einmal in der Lage die für ein erfolgreiches Maritimes Museum, einschließlich eines einzigartigen Schiffes, erforderlichen finanziellen und intellektuellen Ressourcen aufzubringen. Deshalb habe ich schon mehrfach angemerkt, dass alles Gerede von der GORCH FOCK, STEPHAN JANTZEN und jetzt auch noch der TRELLEBORG verantwortungslos ist. Rostock sollte sich endlich dazu durchringen, alle Kraft auf die Verwirklichung des Papiers von Breitzmann und Hasse zu konzentrieren.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Hermann Diestel

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Dieser Beitrag erreichte uns von Kapitän Günther Kröger über Herrn Petzold, Teilnehmer am Maritimen Rat Rostock

Günther Kröger
Dr.-Ewald-Simon-Str.11a
08529 Plauen
Mail: G.Kroeger-Plauen@t-online.de
www.rostocker-hochseefischerei.de

Plauen,17.06.2015
Sehr geehrter Herr Petzold,
hier meinen Standpunkt zur „Maritimen Meile“ im Stadthafen Rostock.

Als alter Rostocker lebe ich nun bereits Jahre im Vogtland. Durch meine Autorentätigkeit habe ich vielseitigen Kontakt zu den hier lebenden Bürgern. In vielen Lesungen habe ich ihnen die Rostocker Hochseefischerei und die Menschen, die durch ihre Tätigkeit ihre Heimatstadt Rostock in der Welt vertreten haben, näher gebracht.

Diese Bürger haben folgenden Standpunkt zur Hansestadt Rostock:

Maritime Meile:

Die maritime Meile im Stadthafen Rostock, die dargestellten Leitlinien und Grundsätze möchte ich befürworten.

Möglichkeiten zur Gestaltung dieser maritimen Meile gibt es eine Vielzahl. Als Voraussetzung für den Erfolg sehe ich jedoch die Verwirklichung der Variante mit dem Verlegen des Traditionsschiffes in den Stadthafen.
Ich möchte Ihnen den Hinweis geben, dass man umgehend damit beginnen muss, noch vorhandene, bisher nicht geborgene Ausrüstungsteile aus der Hochseefischerei und der Küstenfischerei sicherzustellen. In einigen Jahren, werden Sie nichts mehr vorfinden. Trotz aller Raumprobleme, sollte man die Stadt oder Unternehmen auffordern Platz zur Lagerung bereit zu stellen. Dies ist ein sehr wichtiger Arbeitspunkt.
Sie sollten auf jedem Fall in der Darstellung für die Stadt, die Hochseefischerei Rostock und die See- und Küstenfischerei mehr hervor heben. Hierzu sollte noch mehr Argumentationsmaterial hinzugefügt werden. Die Rostocker Hochseefischerei und die Küstenfischerei dürfen nicht unterbewertet werden.
Ich bin gerne bereit, Sie bei der weiteren speziellen Gestaltung der „Maritimen Meile“ im Stadthafen Rostock zu unterstützen. Bezüglich der Rostocker Hochseefischerei und der Küstenfischerei habe ich eine umfangreiche Materialsammlung angelegt.

Mit freundlichen Grüßen
Günther Kröger

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